Sonntag, 10. Juni 2012

Meine Woche in Montmorency/Paris

Endlich kommt der "Bericht" über meinen einwöchigen Aufenthalt in Montmorency. Das ist ein kleinerer Ort neben Paris und die Partnerstadt meiner Stadt, weshalb in meiner Schule auch regelmäßig Austausche angeboten werden. Schon letztes Jahr habe ich bei einem dieser Austausche mitgemacht, welcher leider und zum Glück nur vier Tage dauerte. Leider weil ich sehr wenig von Paris gesehen habe und zum Glück weil de Familie scheiße war. Geb ich ganz offen zu. Aber da Paris zu besichtigen mein großer Traum war, habe ich eben nochmal mitgemacht und gehofft, eine bessere Familie zu bekommen und mehr von Paris zu sehen. Was dann zum Glück auch geschehen ist ^^ die Familie bestand aus den Eltern, der Austauschpartnerin und ihrem Bruder (welcher mir wie schon gesagt sehr gut gefallen hat :D). Namen werde ich hier natürlich nicht sagen und diejenigen, die ein Bild von Bruder erwartet haben, muss ich leider enttäuschen. Aber ihr versteht das sicher, schließlich wollt ihr auch nicht bei irgendjemandem auf dem Blog "ausgestellt" werden.
Bahnhof in Straßburg
Los geht's mit meiner Erzählung. Mittwoch, nach der Schule. Treffpunkt: 14:30 Uhr am Bahnhof. Fahrt mit dem Zug nach Straßburg, von wo aus die mit dem TGV nach Paris gefahren sind.
Gare du Nord in Paris
Ankunft in Paris, Gare du l'est. Kurzer Fußmarsch zum Gare du nord. Fahrt mit einem anderen Zug an den Bahnhof von Montmorency. Aufgeregt warten auf die Familien.
Mein erster Eindruck von Paris
Und dann kam meine "Familie", bestehend aus meiner Austauschpartnerin und ihrer Mutter. Ich wurde sofort total nett von der Mutter begrüßt, während meine Austauschpartnerin (zugegeben) etwas schüchtern danebenstand. Den Bruder und den Vater habe ich dann zu Hause kennengelernt. Diese Familie wohnt (nicht wie beim letzten Mal in einer vollgequalmten Wohnung) in einem Haus mit einem schönen Garten. Mein "Bett", welches eher eine Matratze mit Gestell auf dem Boden war (aber trotzdem total gemütlich) befand sich im Zimmer meiner Austauschpartnerin.
Beim Abendessen ist mir folgendes aufgefallen: Es gab Baguette, was sich auch an jedem Tag der folgenden Woche wiederholt hat. Es gab eine kleine Vorspeise, dann das Essen und danach ein Dessert in Form von Käse ODER (da ich keine Lust auf Käse nach dem Essen habe und der Bruder mich hoch gelobt hat weil er auch keinen Käse isst) einen kleinen Jogurt oder diesen Apfelmus in der Quetschpackung, der ja irgendwie in ganz Frankreich beliebt und verbreitet ist. Das Dessert gab es ausnahmslos nach jedem Essen. Anscheinend typisch französisch, was ich sehr interessant fand.
Aber machen wir weiter. Der Tag der Ankunft war Mittwoch, der nächste Tag war folglich Donnerstag. Und leider wurden wir deutschen noch ein wenig gequält, da wir statt nach Paris zu fahren den ganzen Donnerstag in der Schule verbringen mussten.
In der Schule ist mir folgendes aufgefallen: Die Schüler müssen vor der Schule vor einem (verschlossenen) Tor warten, bis sie eingelassen werden. Danach müssen sie ein Heft mit ihrem Bild, Name etc. zeigen, damit sich auch ja kein böser Bombenleger in die Schule schleicht. Aha.
Die Schüler dort haben Schließfächer. Das ist bei uns zwar auch so, bei mir in der Schule in Deutschland muss man sich die aber mieten, weshalb nicht jeder Schüler ein Fach hat. In dieser Schule in Montmorency jedoch hatte jeder Schüler sein eigenes Fach. Glaub ich mal.
Die Sporthalle liegt fünfzehn Minuten Fußmarsch von der Schule entfernt.
Die Schulstunden dauern jeweils wirklich genau sechzig Minuten.
Pausen gibt es nicht zwischen jeden Stunden, sondern nur zwei (glaub ich) am Tag.
In diesen Pausen MÜSSEN (betont) die Schüler auf den Schulhof, ob es regnet, donnert oder schneit. Und hey, falls ihr mal nach Montmorency fahrt - vergesst bitte nicht eure Jacke im Auto zu Hause. Hust.
Der Gong ist ein ohrenbetäubendes Geläut. Nicht zu empfehlen.
Am Ende jeder Pause stellen sich die Schüler wie in der Grundschule auf die Zahl ihrer Klasse, die auf den Boden aufgemalt ist, und warten darauf, dass ihre Lehrerin sie abholt.
Die Französischlehrerin redet über Totenköpfe in Verbindung zum Thema "Eitelkeit". Wtf.
Man darf nicht fotografieren. Keine Fotos also für euch. Eine Runde "ooooh:(" wenn ich bitten darf.
Deutsche werden ohne Ausnahme angestarrt. Das gibt Rache.
Kleiner Scherz.
Fazit: Geht niemals in eine französische Schule.
Sooo, jetzt kommt aber endlich was über Paris.
Spiegelsaal in Versailles
Freitag: Ausflug nach Versailles. Ein wahrhaft wunderbarer Tag, um ohne Jacke im Regen einen Ausflug zu machen, nicht wahr? Nein ehrlich, es hat furchtbar geschifft und ich hatte keine Jacke. Was für Ironie.
Letztes Jahr war ich schon in Versailles, aber nur im Garten. Und dabei hat die Sonne geschienen wie sonst was -.- ein weiterer Grund dafür, dass dieser Austausch nicht so gelungen war. Der Regen dieses Mal war ganz okay, zudem wir ja auch drinnen waren. Das Schloss selbst war für mich zugegeben ziemlich langweilig. Das einzig Interessante an Versailles finde ich wenn überhaupt die Größe des Schlosses und den Garten. Und vielleicht den Spiegelsaal, auch wenn der nicht so was Besonderes ist, wie man sich für le Château de Versailles vorstellt. Und eventuell das Schlafzimmer der Königin. Die Betten dort sind übrigens alle ziemlich kurz . . .
Schlafzimmer der Königin in Versailles
Der Auflug dauerte wirklich bis zum Abend. Zum Glück sind wir nicht die ganze Zeit im Schloss rumgetigert sondern auch noch in den Garten gegangen. Und diesmal haben wir ihn weiter erkundet als letztes Jahr, was ich auch ganz interessant fand. Übrigens, dort gibt es eine Eisdiele, und ich war so komisch drauf, dass ich mir eine Kugel für 2 Euro 50 gekauft habe xD Dort haben wir dann auch ein "Spiel" gespielt, das die Lehrer erfunden haben (in Form eines Tests über das Schloss und den Garten von Versailles). Zum Glück war meine Freundin H in meiner Gruppe, die irgendwie ALLES weiß und die Lehrer mit einem ellenlangen Text dazu überredet hat, unsere Gruppe gewinnen zu lassen ^^ ich war ziemlich faul an dem Tag (und mit Chips beschäftigt), dass ich eigentlich kaum was für den Test gemacht habe. Ich geb's zu. Als Preis gab's einen Rubik-Cube mit Versailles-Bildern aus dem Souvenirladen dort.
Weiter geht's mit Samstag. Samstag und Sonntag waren freie Tage in den Familien. Und nicht so wie letztes Mal hat diese Familie (beziehungsweise die nette Mutter und meine Austauschpartnerin) eine Fahrt nach Paris mit mir gemacht. Wenn ich schon daran denke, dass sie mit die ganzen Zugtickets für mich bezahlt haben :'( in dem Kaff, in dem ich wohne (in Kehl) kann man das garantiert nicht wettmachen. Da gibt es überhaupt nix zu sehen -.- Also, unser erster Punkt war Sacré-Coeur, was eine Kirche auf dem Hügel Montmartre ist. Nach dem Eiffelturm ist das der höchste Punkt in Paris. Die Treppenstufen nach oben sollen genau 1000 Stück sein, aber ich habe vergessen zu zählen. Das Wort "Kirche" ist für Sacré-Coeur allerdings total untertrieben, denn sie ist größer als eine "normale" Kirche und auch wesentlich Eindrucksvoller. Bilder vonn Innen durfte man allerdings nicht machen, was ich schade fand. An der Decke der größten Kuppel befindet sich nämlich eines der größten Mosaike der Welt. Es heißt "Jesus im Glorienschein" oder so. Warum merke ich mir sowas?
Nach unserem Besuch dort sind wir durch das Quartier de Montmartre gewandert, welches auch das Quartier der Künstler und Maler genannt wird. Und es mach seinem Namen alle Ehre: Es gibt tausend Stände, an denen Künstler und Maler ihre Kunstwerke verkaufen. Das Quartier selbst ist sehr malerisch, vor allem da es sich immer noch auf dem Hügel Montmartre befindet. In ein paar der tausend Souvenirläden habe ich auch etwas gekauft. Zum Beispiel einen Schlüsselanhänger und eine Paris-Tasse. Und die Mutter hat mir ein T-Shirt gekauft *-*
Als nächstes sind wir mit der Metro zum Arc de Triomphe oder auf Deutsch den Triumphbogen. Die Metro in Paris solltet ihr echt mal erleben - oder besser eher nicht. Einmal war ich vorne an einen wildfremden Mann gequetscht, während sich vom Eingang tausend Leute noch reingequetscht haben, die nicht begreifen wollten, dass die Metro VOLL war -.- zur Rush Hour sollte man sich echt nicht bei den Metros aufhalten. Jedenfalls sind wir eine Metrostation zu früh ausgestiegen (wobei ich noch erwähnen muss dass man nur zehn Sekunden Zeit hat, um sich durch das Gedrängel in der Metro zum Ausgang zu quetschen. Die Wahrscheinlichkeit, es nicht zu schaffen, ist sehr hoch. Nur mal so) und befanden und somit nicht direkt unter dem Triumphbogen sondern auf der anderen Seite der Killer-Straße, wie ich sie nenne. Ihr wisst schon, diese Straße ohne jegliche Ampeln und Zebrastreifen, die in einem Kreis um den Triumphbogen führt und etwa sechsspurig ist. Wenn man Glück hat, schafft man es unversehrt rüber. Sagen wir so: Ich hatte Glück. Der Bogen selbst ist echt riesig, aber an sich auch nicht besonders interessant. Das einzige war, dass meine Stadt Kehl dort eingemeißelt war. Deutsch-französische Freundschaft, ihr wisst schon ;)
Danach sind wir wieder über die Killer-Straße und haben die linke Seite der Champs-Elysées genommen. Zur Erläuterung: Es gehen sehr viele Straßen vom Triumphbogen (Kreisverkehr) ab, aber nur eine ist eben die teure Einkaufsstraße. Die selbst war außer einem Watch-Laden auch nicht sehr interessant für mich. Nicht so interessant jedefalls, wieich mir das so vorgestellt habe. Ganz am Anfang gab es einen der üblichen Souvenirläden, in dem etwas für meine Mutter zum Muttertag gekauft habe. Eine Tasse mit Löffel. Am Ende der linken Straßenseite der Schamps-Elysées haben wir wieder eine der allgegenwärtigen Metros zum Eiffelturm genommen. Dort war ich letztes Jahr ebenfalls schon. Dieses Mal sind wir (ehrlich: Zum Glück) nicht raufgestiegen. Stattdessen haben wir eine Bootsrundfahrt auf der Seine gemacht, was mich total gefreut hat. Die Mutter ist echt nett. Sie hat so viel Geld ausgegeben für mich. Übrigens haben wir in einer kleinen Bäckerei in Paris zu Mittag gegessen: Das beste belegte Baguette, das ich jemals gegessen habe. Dazu ein Becher Orangensaft und ein Pain au Chocolat. Also weiter im Text: Auf der Seine-Rundfahrt habe ich folgendes gesehen: Den Grand-Palais, le Notre-Dame, le Louvre von hinten und viele Schöne Bauwerke von Paris. Das hat sich echt gelohnt. Nach der Rundfahrt sind wir noch zum Trocadéro, damit ich schöne Bilder vom Eiffelturm bekomme. Und das habe ich. Ich habe total Glück gehabt dass die Sonne geschienen hat und die Fontänen vor dem Trocadéro an waren (was sie nicht immer sind). Danach sind wir eigentlich auch schon zur Metrostation gegangen und nach Hause gefahren (diesmal ohne so großes Gedränge).
Sonntag: Grillen mit der Familie, meine Freundin K ist mit ihrer Austauschpartnerin gekommen und wir vier sind an einen kleinen See gegangen. Da sind tausend Kaninchen frei rumgelaufen *-* Ich und K haben versucht, welche zu fangen aber die sind verflixt schnell, die kleinen Kerlchen -.-
Montag: Ausflug mit allen Austauschschülern nach Paris. Gesehen: Nochmal den Triumphbogen und den Eiffelturm. Danach sind wir zur Cinemathèque, die total langweilig ist (für mich zumindest). Dafür ist der Park dort schön und es gibt eine gewellte Brücke ^^
Dienstag: Schule
Mittwoch: Abfahrt früh morgens. Habe ewig meiner tollen Familie (vor allem dem Bruder) nachgetrauert und wollte gar nicht mehr Heim :'(
Das war meine Woche in Paris ^^ Hat total Spaß gemacht und wenn jemand von euch die Möglichkeit hat, an einem Austausch oder so teilzunehmen, dann macht das doch - lohnt sich total ;)

LG, eure funne

PS: am Ende sind keine Bilder, das liegt daran dass ich gerade meinen Fotoapparat verschlampt habe - sobald er wieder auftaucht kommen auch Bilder ^^

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