Multiplayer
ISBN: 978-3-95520-467-9
Verlag: dotbooks
Seiten: 326
Preis: 5,99€
Leseprobe?
Klappentext:
Ein
Chef, der sie schlecht behandelt. Kollegen, die ihr die kalte Schulter zeigen.
Ein Leben, das sie von Tag zu Tag mehr zu ersticken droht. Finja fühlt sich wie
im freien Fall – bis sie das Online-Rollenspiel „Breath of Doom“ entdeckt. In
der abenteuerlichen Fantasywelt wird aus der hilflosen jungen Frau die mächtige
Zauberin Brianna. Hier kann sie es mit jedem Gegner aufnehmen und voller
Selbstvertrauen von Sieg zu Sieg ziehen. Auch in Finjas wahrem Leben scheint
sich auf einmal alles zum Guten zu wenden, als sie dem schüchternen Ben
begegnet. Doch ist er wirklich der Mann, für den sie ihn hält? Und ist auch in
der Online-Welt alles anders, als es auf den ersten Blick scheint?
Meine
Meinung:
Gleich
zu Anfang wird der Leser mitgerissen: Er befindet sich in der Fantasywelt von
„Breath of Doom“ und begleitet Brianna
im Kampf gegen ihren Erzfeind Gorthaur.
Das ganze Buch hindurch ist die fiktive Onlinewelt sehr gut realisiert worden –
ohne zu komplex beschrieben zu werden wirkt sie stimmig. Fachbegriffe zum Thema
Online-Rollenspiel wurden sehr ergänzend und eher beiläufig erklärt, was ich
sehr gut fand.
Trotz
der Wichtigkeit des Spiels in diesem Buch steht es mehr im Hintergrund und ist
eher der rote Faden hier. Im Vordergrund steht tatsächlich die Handlung in der
realen Welt, die jedoch stark durch das Spiel beeinflusst wird. Die Idee, dass
Finja eine leichte Schizophrenie entwickelt, da sie sich immer mehr mit Brianna, ihrer Spielfigur,
identifiziert, ist eine gute Idee. Ebenfalls Dinge wie dass sie das Spiel nutzt
um sich an ihrem Vorgesetzten Stefan zu rächen und dass ihr Verehrer es nutzt
um anonym mit ihr zu chatten und ihr nah zu sein, sind interessant.
Auch
wird der Leser gut verwirrt, da man nie genau weiß welcher der
Online-Charaktere welchem Menschen in der Realität entsprechen. Es ist leicht
verwirrend, was ich sehr gut finde, und wird am Ende sehr gut erklärt und
entknotet.
Online-Rollenspiele
sind in diesem Buch das Hauptthema. Jedoch schlägt der Autor sich nicht auf
eine Seite: Sind Rollenspiele gut oder schlecht?
Denn
einerseits werden sie in den Himmel gelobt mit der Tatsache, dass die
eingeschüchterte, kleine, pummelige Finja eine selbstbewusste und starke Frau
wird, da die Schizophrenie nur anfangs besteht und Briannas Stärke letzten
Endes in Finja übergeht ohne deren Persönlichkeit zu verändern. Das Spiel wird wie
durch Finjas Augen, also in rosarotem Licht dargestellt. Die Umgebung wirkt ach
so real, die Charaktere haben ja ach so viele Bewegungen zur Auswahl und die
Kämpfe wirken ja ach so real, man bekommt eine Gänsehaut durchs Spielen.
Andererseits
werden jedoch die Gefahren der Spiele aufgezeigt: Man kann allen möglichen
Menschen im Spiel begegnen, ohne zu wissen wer sie sind. Im Buch hat Finja vor,
sich mit jemandem aus dem Spiel im Real Life zu treffen – wenn man also zu
leichtgläubig ist, kann man also sogar zu solchen Aktionen überredet werden.
Online-Spiele
fressen unsere Zeit, unsere Freunde, unser Leben, und letztendlich auch uns
selbst. Als solches persönlichkeitsfressende Monster steht „Breath of Doom“ am
Ende des Buches da.
Der
Autor zeigt uns also die Gefahren eines solchen Spiels, ohne jedoch die
Vorteile in den Dreck zu ziehen. Er zeigt uns dass Online-Rollenspiele Spaß
machen können, man sich jedoch nicht wie Finja zu sehr hineinsteigern sollte,
sondern es stets als Spiel sehen und es nicht zu seinem Leben machen sollte.
Die
Schreibweise an sich fand ich gut, das Buch war spannend, die Botschaft
interessant und gut rübergebracht – von mir bekommt „Multiplayer“ vier Sterne!
Vielen Dank an bloggdeinbuch.de und den dotbooks-Verlag für
dieses Rezensionsexemplar!
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