Samstag, 15. März 2014

[eBook-Rezension] Jannis Becker: Multiplayer – Gefährliches Spiel





Multiplayer 
ISBN: 978-3-95520-467-9
Verlag: dotbooks
Seiten: 326
Preis: 5,99€
Leseprobe?







Klappentext:
Ein Chef, der sie schlecht behandelt. Kollegen, die ihr die kalte Schulter zeigen. Ein Leben, das sie von Tag zu Tag mehr zu ersticken droht. Finja fühlt sich wie im freien Fall – bis sie das Online-Rollenspiel „Breath of Doom“ entdeckt. In der abenteuerlichen Fantasywelt wird aus der hilflosen jungen Frau die mächtige Zauberin Brianna. Hier kann sie es mit jedem Gegner aufnehmen und voller Selbstvertrauen von Sieg zu Sieg ziehen. Auch in Finjas wahrem Leben scheint sich auf einmal alles zum Guten zu wenden, als sie dem schüchternen Ben begegnet. Doch ist er wirklich der Mann, für den sie ihn hält? Und ist auch in der Online-Welt alles anders, als es auf den ersten Blick scheint?


Meine Meinung:
Gleich zu Anfang wird der Leser mitgerissen: Er befindet sich in der Fantasywelt von „Breath of Doom“ und begleitet Brianna im Kampf gegen ihren Erzfeind Gorthaur. Das ganze Buch hindurch ist die fiktive Onlinewelt sehr gut realisiert worden – ohne zu komplex beschrieben zu werden wirkt sie stimmig. Fachbegriffe zum Thema Online-Rollenspiel wurden sehr ergänzend und eher beiläufig erklärt, was ich sehr gut fand. 

Trotz der Wichtigkeit des Spiels in diesem Buch steht es mehr im Hintergrund und ist eher der rote Faden hier. Im Vordergrund steht tatsächlich die Handlung in der realen Welt, die jedoch stark durch das Spiel beeinflusst wird. Die Idee, dass Finja eine leichte Schizophrenie entwickelt, da sie sich immer mehr mit Brianna, ihrer Spielfigur, identifiziert, ist eine gute Idee. Ebenfalls Dinge wie dass sie das Spiel nutzt um sich an ihrem Vorgesetzten Stefan zu rächen und dass ihr Verehrer es nutzt um anonym mit ihr zu chatten und ihr nah zu sein, sind interessant.

Auch wird der Leser gut verwirrt, da man nie genau weiß welcher der Online-Charaktere welchem Menschen in der Realität entsprechen. Es ist leicht verwirrend, was ich sehr gut finde, und wird am Ende sehr gut erklärt und entknotet.

Online-Rollenspiele sind in diesem Buch das Hauptthema. Jedoch schlägt der Autor sich nicht auf eine Seite: Sind Rollenspiele gut oder schlecht?

Denn einerseits werden sie in den Himmel gelobt mit der Tatsache, dass die eingeschüchterte, kleine, pummelige Finja eine selbstbewusste und starke Frau wird, da die Schizophrenie nur anfangs besteht und Briannas Stärke letzten Endes in Finja übergeht ohne deren Persönlichkeit zu verändern. Das Spiel wird wie durch Finjas Augen, also in rosarotem Licht dargestellt. Die Umgebung wirkt ach so real, die Charaktere haben ja ach so viele Bewegungen zur Auswahl und die Kämpfe wirken ja ach so real, man bekommt eine Gänsehaut durchs Spielen.

Andererseits werden jedoch die Gefahren der Spiele aufgezeigt: Man kann allen möglichen Menschen im Spiel begegnen, ohne zu wissen wer sie sind. Im Buch hat Finja vor, sich mit jemandem aus dem Spiel im Real Life zu treffen – wenn man also zu leichtgläubig ist, kann man also sogar zu solchen Aktionen überredet werden.

Online-Spiele fressen unsere Zeit, unsere Freunde, unser Leben, und letztendlich auch uns selbst. Als solches persönlichkeitsfressende Monster steht „Breath of Doom“ am Ende des Buches da.
Der Autor zeigt uns also die Gefahren eines solchen Spiels, ohne jedoch die Vorteile in den Dreck zu ziehen. Er zeigt uns dass Online-Rollenspiele Spaß machen können, man sich jedoch nicht wie Finja zu sehr hineinsteigern sollte, sondern es stets als Spiel sehen und es nicht zu seinem Leben machen sollte.

Die Schreibweise an sich fand ich gut, das Buch war spannend, die Botschaft interessant und gut rübergebracht – von mir bekommt „Multiplayer“ vier Sterne!




Vielen Dank an bloggdeinbuch.de und den dotbooks-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare sind Herzlich Willkommen!