Freitag, 4. Oktober 2013

[Rezension] Megan Frazer Blakemore: Das Wasserschloss


Klappentext:
Ephraim Appledore ist nicht gerade begeistert von dem riesigen Herrenhaus, in dem seine Familie ab jetzt wohnen soll. Es wirkt irgendwie unheimlich.
Auch Mallory Green hat gemischte Gefühle, als sie von den neuen Nachbarn hört. Bestimmt halten die sich für was Besseres – wie alle Appledores, die die jemals in dem alten Kasten gewohnt haben.
Doch dann finden die beiden Kinder heraus, dass ein Vorfahr Ephraims an einem geheimnisvollen Elixier geforscht haben soll, dem „Wasser des Lebens“. Mallory und Ephraim gehen dem Geheimnis nach, das tief unter den Schlossmauern schlummert.
Inhalt:
Als Ephraim Appledores Vater einen Schlaganfall erleidet und die ganze Familie nach Crystal Springs zieht, wo die Heilungschancen für ihn angeblich höher sind, ist er nicht gerade begeistert. Anders als vorgestellt ist er nicht der Intelligenteste, sondern sogar der Dümmste. Wie kann das sein, dass die ganze Stadt schlauer ist als er? Ephraim findet heraus, dass Crystal Springs und das Wasserschloss der Appledores, in dem seine Familie nun wohnt, früher Schauplatz einer eigenartigen Forschung war: Der Suche nach dem Wasser des Lebens, für Ephraim die Hoffnung auf die Rettung seines Vaters. Gemeinsam mit seinen neuen Freunden Mallory und Will, von der Familie her eigentlich jahrhundertealte Feinde, macht er sich auf die Suche nach dem legendären Wasser des Lebens, das in Crystal Springs seinen Ursprung haben soll.


Meine Meinung:
Das Wasser des Lebens. Was für ein unglaublich interessantes Thema, wenn man etwas genauer darüber nachdenkt. Megan Frazer Blakemore hat das Thema super aufgegriffen und in ein Buch verpackt. Ich finde es großartig.

Anfangs war mir die Hauptperson, Ephraim Appledore, recht unsympathisch. Ein kleiner, eingebildeter Großkotz. Später jedoch, als ich ihn etwas besser kennengelernt habe, konnte ich seine Persönlichkeit ein wenig besser nachvollziehen. Außerdem kamen dann noch Mallory und Will dazu, zwei super interessante Charaktere. Zusammen sind die drei Kinder ein echt gutes, unterhaltsames Team. Vor allem, weil ihre Familien schon seit hunderten von Jahren in Streit leben und sie mit ihrer Freundschaft den Bann brechen.

Apropos Kinder. Die drei sind alle zwölf Jahre alt. Trotzdem kommen sie mir vor wie… sechzehn? Sie sind etwas zu erwachsen, um zwölf zu sein. Ganz zu schweigen von Ephraims neunjähriger Schwester Brynn, die mehr weiß als er und eigentlich schon eine kleine, büchervernarrte Professorin ist.

In etwa jedem zweiten oder dritten Kapitel gibt es auch eine Parallelgeschichte. Sie handelt von Nora Darling, Mallorys Vorfahrin, Harry Appledore, Ephraims Vorfahr, und Orlando Appledore. Hier wird die Geschichte erzählt, wie Nora und Dr. Appledore das Wasser des Lebens suchen. Ich finde diese Parallelgeschichte richtig, richtig gut. Super ist auch, dass sich diese Vergangenheit so langsam in die Gegenwart einwebt, als nämlich die drei Kinder erfahren, dass jemand nach dem Wasser des Lebens geforscht hat und sie Noras Tagebuch finden.

Das Labor… Orlando und Nora haben auf chemischer Basis nach dem Wasser des Lebens gesucht. Ohne zu spoilern sage ich jetzt einfach, dass ich finde, dieses chemische zerstört so ein wenig unser Bild vom Wasser des Lebens. Dass einfach Magie da eine Rolle spielt. Aber eigentlich finde ich es eine interessante neue Blickrichtung.

Das Beste am Buch aber fand ich die Schauplätze. Viele werden mir da vielleicht nicht ganz zustimmen, aber die Umgebung fand ich wirklich das Beste an diesem Buch. Nicht mit Abstand, aber trotzdem. Das Wasserschloss an sich ist so geheimnisvoll, so wundervoll, dass ich mir wünschte, die Autorin hätte es ein wenig mehr beschrieben. Auch der Garten mit den Steinskulpturen und den Wasserabfüllanlagen, die schon lange verlassen sind. Natürlich der Crystal Lake. Und die Stadt selbst, in der alle Menschen ein wenig intelligenter sind als andere. Die Stadt der Mythen um das Wasser des Lebens, die von Zeit zu Zeit in eine dichte Nebelwolke gehüllt ist.

Zu guter Letzt, nachdem ich noch sagen möchte, dass dieses Buch als Kinderbuch bezeichnet wird, meiner Meinung nach aber nicht das Geringste damit zu tun hat (die Hauptpersonen sind wie gesagt eigentlich schon jugendlich) und eigentlich jede Altersklasse es lesen kann, möchte ich noch ein Zitat der Autorin in ihrer Anmerkung loswerden, das mich tatsächlich zum Nachdenken gebracht hat: „Eine zentrale Frage […] war dabei für mich, ob wir, wenn es ein solches Elixier tatsächlich gäbe, davon trinken würden? Würdet ihr das tun?“
Ja, würdet ihr?



The Water Castle
ISBN:978-3-55644-8
Verlag: Carlsen
Seiten: 358
Preis: 11,99€
Leseprobe?

Vielen Dank an lovelybooks.de und den Carlsen-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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