Donnerstag, 28. März 2013

[Rezension] Marlene Klaus: Das Buch des Kurfürsten


Heidelberg, November 1595.
Hedwig und Philipp Eichhorn leben mit ihrem Kind in der Residenzstadt. Sie arbeitet als Magd, er als Knecht in der kurfürstlichen Kanzlei. Ihr junges Glück wird brutal zerstört, als man Hedwig und das Kind entführt. Die Entführer erpressen Philipp, er soll ein Buch, das den Besitz der kurfürstlichen Gefolgsleute auflistet, aus der Kanzlei stehlen…
Hedwig, die in einer Hütte außerhalb Heidelbergs festgehalten wird, fürchtet um ihr Leben und das ihrer Tochter. Aber auch Philipp ist in Gefahr. Immer enger zieht sich das Netz der Verschwörer um die Eheleute. Doch ihr Mut und ihre Liebe lässt sie nicht im Stich.

Inhalt:
Etwas Schreckliches geschieht Philipp Eichhorn: Eines Abends wird er von einem dunklen Gesellen abgefangen und dazu gezwungen, ein altes Kopialbuch des Kurfürsten aus der Kanzlei zu stehlen. Die Sicherheit für die Erpresser? Sie haben Philipps Frau Hedwig und seine Tochter Juli entführt!
Hedwig währenddessen schließt sich dem Wandermedicus Ryss an, der ebenfalls gefangengehalten wird, und gemeinsam fliehen die beiden Richtung Heidelberg.
Doch das weiß Philipp nicht, und genau dies nutzen die Entführer aus, um Hedwig wieder einzufangen und ihren dunklen Betrug im Kopialbuch des Kurfürsten zu Ende zu bringen…


Meine Meinung:
Das erste, was mir aufgefallen ist, ist, dass es recht eigentümlich geschrieben ist. Nicht schlecht, aber etwas langweilig.

Tatsächlich ist mir im Laufe des Buches noch mehr an der Schreibweise aufgefallen. Zum Beispiel fiel mir auf, dass teilweise immer Gedanken Hedwigs kommen, in der sie über ihre Situation und über ihre Beziehungen zu Philipp und Ryss nachdenkt. Dabei stört mich, dass einem dabei die Gedanken immer abschweifen, und man erst nach einer Seite merkt, dass man abgeschweift ist – und zwar an der Stelle, an der Hedwig gedacht hatte. Ich habe ja nichts gegen Nachdenken, natürlich nicht, aber diese Stellen sind in einem leicht philosophischen Ton verfasst, bei dem man recht gut aufpassen muss, um es mitzubekommen. Und auch dagegen habe ich natürlich nichts. Was einen abschweifen lässt, ist die Tatsache, dass diese philosophischen Stellen nicht zum Rest des Buches passen, der so geschrieben ist, dass man ihn zur Unterhaltung und Entspannung liest, ohne wirklich nachdenken zu müssen. Zumindest habe ich das so empfunden.

Außerdem, gibt es seltsame Verbindungen aus Nebensätzen, die überhaupt nichts miteinander zu tun haben. So etwas kenne ich, klar, aber da es hier recht häufig auftritt, stört es einen beim Lesen. Ein eigenes Beispiel dafür: Die Sonne schien, ich aß, warum war ich hier?

Weiterhin ist mir der Charakter Philipp irgendwie unsympathisch, die Gerichtsverhandlung empfand ich als die reinste Lappalie, es wurde sehr oft hintereinander immer die gleiche Beleidigung benutzt, und zwar allgemein war der Wortschatz der Beleidigungen nicht sehr groß.

Ich denke damit bin ich fertig mit meiner Kritik, und natürlich gibt es auch Lob, sonst bekäme das Buch ja keine 4 Sterne von mir ^^

Vor allem natürlich ist es so, weil der Inhalt großartig ist. An den Stellen, die ich nicht als langweilig empfinde, ist es sogar ziemlich spannend, besonders natürlich die Flucht Hedwigs und Ryss’. Das, was das Buch aber so großartig macht, ist meiner Meinung nach die Beziehung zwischen Ryss und Hedwig. Ryss allein ist schon eine beeindruckende Persönlichkeit, er ist ein Fremder in Deutschland und tut das, was er will, und nicht das, was das Beste für ihn wäre. Er ist mir unheimlich sympathisch, was das ganze Buch interessanter macht. Aber das Wichtigste ist immer noch seine Beziehung zu Hedwig, die ist nämlich etwas ganz Besonderes: Amicitia, Freundschaft, wie es im rührenden Ende beschrieben wird.

Auch das eben erwähnte Ende macht das Buch liebenswerter: Der Abschied zwischen Ryss und Hedwig, ihre Erkenntnis, dass sie Freunde geworden waren.

All dies zusammen lässt die ganze Kritik fast verschwinden, denn es ist ein großartiges Buch, über Freundschaft und Liebe.
Damo!


ISBN: 978-3-940855-35-0
Verlag: Dryas
Seiten: 424
Preis: [TB] 13,96€
Leseprobe?

Weitere Bücher der Autorin:
Die-grüne-Fee-Reihe
Beschützerin des Hauses

Vielen Dank an den Dryas-Verlag und Blogg dein Buch für dieses Rezensionsexemplar!

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