Sonntag, 26. Mai 2013

[Rezension] Betty Mahmoody und William Hoffer: Nicht ohne meine Tochter


Klappentext:
Im Sommer 1984 fliegt Betty Mahmoody zusammen mit ihrer kleinen Tochter und ihrem persischen Ehemann zu einem zweiwöchigen Ferienaufenthalt in den Iran. Bereits nach kurzer Zeit muss sie feststellen, dass ihr Mann sich immer mehr verändert. Er schlägt sie und das Kind und sperrt sie ein. Der Urlaub wird auf unbestimmte Zeit verlängert, und bald gibt es keine Hoffnung mehr auf Rückkehr in die USA, es sei denn, sie ließe ihre Tochter zurück. Es gelingt Betty, Kontakt zur Schweizer Botschaft aufzunehmen; dort rät man ihr, das Land ohne ihre Tochter zu verlassen. Das aber will sie unter keinen Umständen...

Inhalt:
Betty Mahmoody, amerikanische Staatsbürgerin, entschließt sich, zu den zukünftigen Gunsten ihrer Tochter Mathtab, mit ihrem Mann Moody für zwei Wochen in den Iran zu reisen.
Die Wochen vergehen zäh. Und als endlich der Tag der Abreise kommt – lässt Moody sie nicht gehen! Er zwingt sie mithilfe seines iranischen Rechtes, im Iran zu bleiben wie eine Gefangene. Sie darf nicht das Haus verlassen, mit niemandem reden. Doch nach etwa einem halben Jahr lockert er die Zügel, und Betty eilt zu ihrer einzigen Hilfe: Der amerikanischen Botschaft! Und dort gibt es tatsächlich eine Fluchmöglichkeit – allerdings nur für sie, und nicht für Mahtab…


Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch jetzt schon zum zweiten Mal gelesen, weil es einfach so toll ist.
Am Anfang, als der Iran, die schmutzigen Häuser und die Umgangsformen beschrieben wurden, dachte ich mir: Gesunder Menschenverstand, wo bist du?

Ich mag nicht daran zweifeln, dass alles wahr ist, was Betty uns erzählt (also es ist ein Erfahrungsbericht, ich denke es ist eine wirkliche Geschichte), aber ich weiß auch nicht, ob ich alles glauben sollte. Das kommt mir sehr vor wie Vorurteile, auch wenn Betty es wissen sollte. Ich jedenfalls empfände es als Vorurteil, wenn ich das alles noch nicht selbst gesehen habe und es so schlecht darüber geredet wird. Dabei muss man schließlich beachten, dass Betty von Anfang bis zum Ende dieses Land verabscheute und es möglichst in schlechtem Licht dargestellt hat. Kann ich mir zumindest vorstellen.

Mich stört, dass Mahtab am Anfang so wenig erwähnt wird, wie einfach ein Gegenstand, von dem man annimmt, dass er eigentlich die ganze Zeit da ist, ansonsten aber kaum beachtenswert ist. Zwar bestehen die ersten Sätze aus ihrer Beschreibung, schließlich ist sie die zweite Hauptperson, aber zur richtigen „Person“ wird sie erst gegen Mitte des Buches.

Die Schreibweise jedenfalls ist echt super. Ich frage mich, ob dieser William Hoffer die Geschichte von Betty gehört und dann nacherzählt hat, oder ob er sozusagen „live“ mitgeschrieben hat. Ich weiß gar nicht, wie so was geht. Jedenfalls steht der Name William Hoffer auch auf dem Buch, also hat er zumindest eine Rolle beim Schreiben gespielt.

Wie gesagt, die Schreibweise ist richtig gut. Man wird richtig mitgezogen, und bei der Flucht über die Berge konnte ich die Kälte und den nagenden Hunger förmlich spüren!
Außerdem mag ich es, dass Betty nicht sofort ihre ganze Geschichte seit ihrer ersten Begegnung erzählt, sondern immer Stück für Stück und nachdem in Teheran wieder einiges passiert ist. Sozusagen immer wieder kleine Sprünge in die Vergangenheit.

Also, wie gesagt ein echt klasse Buch. Aber natürlich muss man Bücher mögen, die aus dem Bereich Erfahrungen kommen. Manchen mag das extrem langweilig vorkommen. Aber ich lese gerne, wie wenigstens ein paar Menschen auf der Welt so etwas wie Gerechtigkeit widerfährt und Menschen, denen es schlimm ergangen ist, sich von der Unterdrückung losreißen und ein vernünftiges Leben leben können



Not Without My Daughter
ISBN: 3-404-61130-6
Verlag: Bastei Lübbe
Seiten: 538
Preis: [TB] 9,99€
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