Inhalt:
Dies ist die Geschichte von König Ödipus, der von seinen Eltern verstoßen wurde, um eine Prophezeiung nicht erfüllen zu können, und der unwissentlich zurückkommt und sie doch wahrmacht. Ironie des Schicksals?
Meine Meinung:
Eigentlich müsste dieses Buch in die
Rubrik „abgebrochene Bücher“, da ich es mit bestem Willen nicht fertiglesen
konnte, allerdings war es so schlecht, dass ich es einfach rezensieren musste,
auch wenn es nicht viel zu sagen gibt.
Tatsächlich ist der Inhalt ziemlich
interessant und hat eine Menge Einfluss auf unsere Zeit gehabt (wenn nicht
gerade Männer namens Sigmund Freud daherkommen, die behaupten, das Buch
beweise, dass Jungen auf ihre Mütter und Mädchen auf ihre Väter stehen und das
gegengeschlechtliche Elternteil als Rivalen ansehen). Allerdings ist es
wirklich grauenvoll geschrieben. Es gibt auch einen Chor, der seitenlang Dinge
sagt, die weder einen Sinn haben noch jemanden interessieren. Ich würde sogar
behaupten, das Buch habe außer dem Inhalt keinerlei Zweck, der in einer Schule
oder sonst wo wichtig wäre. Weder die Schreibweise, noch die Sprache, noch das
Alter oder die Hintergrundgeschichte. Das Wichtige hierbei ist wirklich nur der
Inhalt, über den man wochenlang diskutieren kann. Ist Ödipus ein guter oder ein
schlechter Mensch? Hätte er seinem Schicksal entkommen können? Von mir aus kann
man sogar über den oben erwähnten Ödipus-Komplex oder das Über-Ich-Modell
reden, auch wenn ich finde, dass das alles völliger Unsinn ist.
Das absolut mieseste aber an diesem
Buch finde ich, dass es keinerlei Spannung gibt – es fängt schon an einer
Stelle der Diskussion an. Die Vorgeschichte wird währenddessen nur erzählt.
Zwischendurch erhängt sich zwar Iokaste, und Ödipus sticht sie die Augen aus,
allerdings gibt es keiner Spannung in diesem Buch. Vor allem eben deshalb, weil
der Leser schon von Anfang an weiß, dass Ödipus seinen Vater getötet und seine
Mutter geheiratet hat. Den Rest des Buches wird nur über etwas diskutiert, das
wir schon wissen.
Natürlich will ich niemandem das
Buch vergraulen. Es ist sicherlich nicht ohne Grund so historisch (?) und
literarisch wertvoll. Als kleinen Tipp habe ich jedoch die Kabarett-Verfilmung
von Bodo Wartke, der dieses Buch genial aufpimpt und lustig und interessant
zugleich macht, ohne dabei den moralischen Hintergrund zunichte zu machen.
ISBN: 978-3-15-000630-6
Verlag: Reclam
Seiten: 84
Preis: 2,40€
Empfehlung von mir: Das Kabarett von Bodo Wartke
zu König Ödipus... sehr amüsant und viel besser
nachzuvollziehen :)
nachzuvollziehen :)
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