Dienstag, 13. August 2013

[Rezension] Pontus Ljunghill: Der Mann im Park


Klappentext:
Die achtjährige Ingrid Bengtsson wird auf einer verlassenen Werft ermordet aufgefunden. Der Fall sorgt für Schlagzeilen, und der junge Kommissar John Stierna übernimmt die Ermittlungen. Der verzweifelten Mutter verspricht er, den Mörder ihrer Tochter zu finden. Fünfundzwanzig Jahre später hat Stierna dem Kriminaldienst den Rücken gekehrt. Doch der Mord an der kleinen Ingrid hat sich für immer in sein Gedächtnis gefräst. Als ihn ein Journalist kontaktiert, der über den Fall schreiben will, entflammt Stiernas legendärer Spürsinn erneut. Was ist damals wirklich passiert?

Inhalt:
Eines Abends im Jahre 1928 wird die achtjährige Ingrid Bengtsson tot auf einer stillgelegten Werft aufgefunden. Der Fall berührt den leitenden Kommissar Stierner sehr, und er verspricht der trauernden Mutter, den Mörder zu finden.

Doch selbst nach gründlichen Ermittlungen, die bis ins Jahr 1941 reichen, bleibt der Mörder spurlos verschwunden. Sie haben seinen Namen, seinen letzten Wohnort, sein Gesicht, seine Angewohnheiten, sein Leben. Aber sie können ihn einfach nicht finden.

Es ist 1953, als John Stierna sein Leben als Kommissar beendet hat. Er geht nach Visby, macht Urlaub. Dort trifft er einen Journalisten, er ihn über den Fall Ingrid Bengtsson ausfragt, der in wenigen Tagen verjährt ist, sodass der Mörder, der Stierna nie losgelassen hat, für immer entkommen kann.


Meine Meinung:
Dieses Buch ist einfach unglaublich.
Es ist noch nicht einmal wirklich die Schreibweise, die mich das denken lässt. Die ist nämlich richtig, richtig gut. Eine Schreibweise, die mich bis um ein Uhr morgens lesen lässt, bis ich das Buch fertig hatte. Ich hätte bis zum nächsten Tag lesen können, ich konnte einfach nicht aufhören.
Aber nicht das allein ist es. Was mich sagen lässt, dass es unglaublich ist, ist das Ende. Die letzten zwei Seiten, um genau zu sein. Aber leider möchte ich nicht spoilern und nichts verraten, also werdet ihr euch das Buch sofort kaufen müssen um zu sehen was ich meine!

Mir gefallen die Zeitenwechsel ausgesprochen gut. Mal bei den Ermittlungen 1928, mal beim Interview 1953. Und später dann statt 1928 eben 1934 oder 1941. Aber sehr gut. Besonders haben mir auch die Szenen aus der Sicht des Mörders gefallen. Ich finde, er ist extrem gut ausgearbeitet, der Autor wusste, wen er da erschaffen hatte. Und er konnte sich sehr gut in ihn hineinversetzen, um diese Szenen zu schreiben. Der Mörder lebt ein normales Leben, obwohl er getan hat, was er getan hat, und wir beobachten ihn dabei. Sehen seine kranken Gedanken und beobachten einfach sein normales Leben. Und wissen, dass er nicht geschnappt werden wird.

Außerdem beinhaltet dieses Buch eine so gründliche Ermittlungsarbeit, wie ich sie in noch keinem anderen Krimi gesehen habe. Die Ermittlungen sind an einem Endpunkt angekommen, doch dann wird noch einmal ein Hinweis gefunden und noch einmal. Es wird nicht aufgegeben. Und das, obwohl anfangs nicht der klitzekleinste Hinweis von dem Mörder vorhanden war und er die Ermittler geschickt in die Irre geführt hat. Auch ein sehr guter Aspekt war die Tatasche, dass es weiterermittelt wurde, viele Jahre später. Dass nach einer so langen Zeit noch Hinweise gefunden werden konnten.

Leider nur wusste der Leser die ganze Zeit, dass er nicht geschnappt wird. Die Spannungskurve würde ich so beschreiben: Sie steigt bis vor die letzten beiden Seiten ein winzig kleines Bisschen an, bleibt aber mehr oder weniger monoton. Aber dann steigt sie ins Unermessliche. Okay, nicht so extrem, aber sie steigt endlich mal. Denn der Leser erwartet, dass der Journalist Stierna wachrüttelt und der den Fall löst. Doch der Leser wird getäuscht, denn es passiert genau das, was er am wenigsten erwartet hat. Zumindest aus meiner Erfahrung. Nach der letzten Seite saß ich mit offenem Mund über diesem Buch und habe gestaunt.

Vielleicht lag es an der späten Zeit. Vielleicht ist aber auch das Buch richtig, richtig gut. Ich tippe auf Letzteres.



En Osynlig
ISBN: 978-3-453-26838-8
Verlag: Heyne
Seiten: 558
Preis: 9,99€
Leseprobe?
Vielen Dank an den Heyne Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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