Klappentext:
Ephraim Appledore ist nicht gerade begeistert von dem
riesigen Herrenhaus, in dem seine Familie ab jetzt wohnen soll. Es wirkt
irgendwie unheimlich.
Auch Mallory Green
hat gemischte Gefühle, als sie von den neuen Nachbarn hört. Bestimmt halten die
sich für was Besseres – wie alle Appledores, die die jemals in dem alten Kasten
gewohnt haben.
Doch dann finden die beiden Kinder heraus, dass ein Vorfahr
Ephraims an einem geheimnisvollen Elixier geforscht haben soll, dem „Wasser des
Lebens“. Mallory und Ephraim gehen dem Geheimnis nach, das tief unter den
Schlossmauern schlummert.
Inhalt:
Als Ephraim Appledores Vater einen Schlaganfall erleidet und
die ganze Familie nach Crystal Springs zieht, wo die Heilungschancen für ihn
angeblich höher sind, ist er nicht gerade begeistert. Anders als vorgestellt
ist er nicht der Intelligenteste, sondern sogar der Dümmste. Wie kann das sein,
dass die ganze Stadt schlauer ist als er? Ephraim findet heraus, dass Crystal
Springs und das Wasserschloss der Appledores, in dem seine Familie nun wohnt,
früher Schauplatz einer eigenartigen Forschung war: Der Suche nach dem Wasser
des Lebens, für Ephraim die Hoffnung auf die Rettung seines Vaters. Gemeinsam
mit seinen neuen Freunden Mallory und Will, von der Familie her eigentlich
jahrhundertealte Feinde, macht er sich auf die Suche nach dem legendären Wasser
des Lebens, das in Crystal Springs seinen Ursprung haben soll.
Meine Meinung:
Das Wasser des Lebens. Was für ein unglaublich interessantes
Thema, wenn man etwas genauer darüber nachdenkt. Megan Frazer Blakemore hat das
Thema super aufgegriffen und in ein Buch verpackt. Ich finde es großartig.
Anfangs war mir die Hauptperson, Ephraim Appledore, recht
unsympathisch. Ein kleiner, eingebildeter Großkotz. Später jedoch, als ich ihn
etwas besser kennengelernt habe, konnte ich seine Persönlichkeit ein wenig
besser nachvollziehen. Außerdem kamen dann noch Mallory und Will dazu, zwei
super interessante Charaktere. Zusammen sind die drei Kinder ein echt gutes,
unterhaltsames Team. Vor allem, weil ihre Familien schon seit hunderten von
Jahren in Streit leben und sie mit ihrer Freundschaft den Bann brechen.
Apropos Kinder. Die drei sind alle zwölf Jahre alt. Trotzdem
kommen sie mir vor wie… sechzehn? Sie sind etwas zu erwachsen, um zwölf zu sein.
Ganz zu schweigen von Ephraims neunjähriger Schwester Brynn, die mehr weiß als
er und eigentlich schon eine kleine, büchervernarrte Professorin ist.
In etwa jedem zweiten oder dritten Kapitel gibt es auch eine
Parallelgeschichte. Sie handelt von Nora Darling, Mallorys Vorfahrin, Harry
Appledore, Ephraims Vorfahr, und Orlando Appledore. Hier wird die Geschichte
erzählt, wie Nora und Dr. Appledore das Wasser des Lebens suchen. Ich finde
diese Parallelgeschichte richtig, richtig gut. Super ist auch, dass sich diese
Vergangenheit so langsam in die Gegenwart einwebt, als nämlich die drei Kinder
erfahren, dass jemand nach dem Wasser des Lebens geforscht hat und sie Noras
Tagebuch finden.
Das Labor… Orlando und Nora haben auf chemischer Basis nach
dem Wasser des Lebens gesucht. Ohne zu spoilern sage ich jetzt einfach, dass
ich finde, dieses chemische zerstört so ein wenig unser Bild vom Wasser des
Lebens. Dass einfach Magie da eine Rolle spielt. Aber eigentlich finde ich es
eine interessante neue Blickrichtung.
Das Beste am Buch aber fand ich die Schauplätze. Viele
werden mir da vielleicht nicht ganz zustimmen, aber die Umgebung fand ich wirklich
das Beste an diesem Buch. Nicht mit Abstand, aber trotzdem. Das Wasserschloss
an sich ist so geheimnisvoll, so wundervoll,
dass ich mir wünschte, die Autorin hätte es ein wenig mehr beschrieben. Auch
der Garten mit den Steinskulpturen und den Wasserabfüllanlagen, die schon lange
verlassen sind. Natürlich der Crystal Lake. Und die Stadt selbst, in der alle
Menschen ein wenig intelligenter sind als andere. Die Stadt der Mythen um das
Wasser des Lebens, die von Zeit zu Zeit in eine dichte Nebelwolke gehüllt ist.
Zu guter Letzt, nachdem ich noch sagen möchte, dass dieses
Buch als Kinderbuch bezeichnet wird, meiner Meinung nach aber nicht das
Geringste damit zu tun hat (die Hauptpersonen sind wie gesagt eigentlich schon
jugendlich) und eigentlich jede Altersklasse es lesen kann, möchte ich noch ein
Zitat der Autorin in ihrer Anmerkung loswerden, das mich tatsächlich zum
Nachdenken gebracht hat: „Eine zentrale Frage […] war dabei für mich, ob wir,
wenn es ein solches Elixier tatsächlich gäbe, davon trinken würden? Würdet ihr
das tun?“
Ja, würdet ihr?
The Water Castle
ISBN:978-3-55644-8
Verlag: Carlsen
Seiten: 358
Preis: 11,99€
Leseprobe?
Vielen Dank an lovelybooks.de und den Carlsen-Verlag für dieses
Rezensionsexemplar!
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