Samstag, 7. Dezember 2013

[Rezension] Allen Zadoff: Boy Nobody - Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder. (Boy Nobody #1)






ISBN: 978-3-8458-0005-9
Verlag: bloomoon 
(Imprint von arsEdition)
Seiten: 333
Preis: [geb.] 16,99€
Leseprobe?



 


Sie wollten den perfekten Soldaten:
Einen, der in jeder Situation zuschlagen kann,
einen, der keine Gefühle kennt.
Einen, der sein Zielobjekt jederzeit schnell
Und effektiv aus dem Weg räumen kann.
Sie bekamen mich – Boy Nobody.
Ich bin 16, habe keinen Namen
und keine Geschichte.
Ich bin gut, ich bin der Beste.
Bis mir ein Fehler passiert,
ein unverzeihlicher Fehler:
Ich habe begonnen, mich zu verlieben


Ich bin dein Freund. Ich bin dein Mörder.
Boy Nobody ist ein Soldat des Programms. Seine Aufträge sind alle gleich: Menschen, die eine Gefahr darstellen, eliminieren ohne Spuren zu hinterlassen. Boy Nobody ist gut. Er ist der beste. Doch dieser neue Auftrag ist anders - nicht nur, dass das neue Opfer der Bürgermeister von New York ist. Nein, das Zeitfenster beträgt nur knappe fünf Tage. Und dann ist da auch noch Sam, die Tochter des Bürgermeisters. Bis auf kleine Hindernisse kein Problem für "Ben" - bis der Auftrag, den Bürgermeister umzubringen, fallengelassen wird. Und Sam das neue Ziel ist...


Meine Meinung:
Ein ungewöhnliches Buch, das muss man sagen. Dies ist so ziemlich mein zentraler Eindruck, nachdem ich dieses Buch vor fünf Minuten fertigglesen habe. Es hinterlässt einen leicht verwirrten Leser.

Irgendwie spürte ich schon beim Durchblättern, dass dies ein gutes Jugendbuch ist. Und meine Vermutung wurde bestätigt: Anfangs wurde noch ein wenig zu geheimnisvoll und theatralisch um Boy Nobodys Vergangenheit herumgeredet, außerdem war die Schreibweise eiskalt, wie der Junge selbst. Doch bald stellte ich überrascht fest, dass ich schon bei der Hälfte des Buches war. Es lässt einen einfach nicht mehr los, und ich hätte glatt alles in einem Zug auslesen können. Dabei fand ich die Schreibweise gar nicht mal so unglaublich spannend und packend. Diesen Trick würde ich echt gerne kennen.

Bücher mit jugendlichen Agenten und Spionen und so weiter gibt es zu Tausenden. Was dieses Buch anders macht, was es zu etwas Besonderem macht, sind diese beiden Tatsachen: Erstens ist die Hauptperson ein jugendlicher Auftragskiller. Sechzehn Jahre als und bringt Menschen um, eiskalt, ohne mit der Wimper zu zucken. Ehrlich gesagt ein wenig weit hergeholt der Gedanke. Aber trotzdem richtig gut.

Zweitens die Wendung. List man sich den Klappentext durch und hat etwa die Hälfte des Buches gelesen könnte man vom klassischen Ende ausgehen: Ben widersetzt sich dem Programm, rettet seine große Liebe und flieht vor seinen Vorgesetzten, um mit ihr ein Leben im Geheimen zu beginnen. Oder natürlich, noch klassischer, er zerstört das ganze Gebilde des Programms und glaubt, dadurch die Welt ein Stückchen besser zu machen.

Aber nichts von dem. Die Wendung, die dieses Buch nimmt, ist etwas Außergewöhnliches. Wäre sie nicht, würde sich das Buch einfach nur in die Reihe typischer Agentenromane à Alex Rider oder des werten Mr. Bond einreihen. Aber es sticht hervor. Es war sehr spannend, dies zu lesen, auch wenn die Sache mit dem Finale teilweise ziemlich weit hergeholt war. Außerdem gibt es kein Happy End, das kann ich verraten. Das und die Tatsache, dass recht viele Fragen offen bleiben (darunter die eigentlich für den Leser Notwendige „Wie wurde Boy Nobody zu dem, der er ist?“) macht das Buch irgendwie unvollständig, was schade wäre, wenn es dadurch nicht wie gesagt etwas Besonderes wäre. Ich glaube außerdem nicht, dass das so eine gute Grundlage für eine Fortsetzung wäre, weshalb ich nicht glaube, dass eine kommen wird.

Auch die Charaktere müssen erwähnt werden. Sie sind nicht sonderlich ausgearbeitet, sondern ziemlich oberflächlich, auch die Hauptperson. Zusammen mit der etwas emotionslosen Schreibweise könnte das Absicht sein, wäre „Ben“ nicht in sich selbst ein wenig widersprüchlich. Oft denkt man, dass ein Verhalten sich je nachdem ändert, in welche Richtung der Autor seine Geschichte lenken will. Ein wenig seltsam.

Das Buch ist sicher eine gute Jugendlektüre und wie wiederholt gesagt eine Außergewöhnliche. Allerdings glaube ich nicht, dass das Buch ganz so beliebt wird – nicht mit dieser Unvollständigkeit, diesen offenen Fragen und dem schlechten Ende, das es hinterlässt. Trotzdem ist es ein gelungener, spannender Jugendthriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.



Fortsetzung:
Fearless - Ich bin dein Freund. Ich bin dein Verräter.

Vielen Dank an bloggdeinbuch.de und den Bloomoon-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare sind Herzlich Willkommen!