Samstag, 4. Juni 2016

Wie sicher sind Pseudonyme im Internet wirklich?


Pseudonyme - die wundervolle Möglichkeit, sich im selben Live-Chat wie ein Bekannter aufhalten zu können, ohne erkannt zu werden. Die wundervolle Möglichkeit, sich auf den Internetseiten seiner peinlichsten Hobbies anmelden zu können, ohne dass sein Real-Life-Umfeld etwas davon mitbekommt. Die wundervolle Möglichkeit, seine Unperfektion hinter einer Maske der Perfektion verstecken zu können - ohne, dass jemand auch nur etwas von unserer wahren Existenz ahnt.

Sobald wir als Kinder oder Jugendliche unsere ersten Online-Schritte tun, stürmen die ersten Registrierungsplattformen auf uns ein: Wir dürfen uns einen Nicknamen aussuchen, unter dem wir dann auf der entsprechenden Seite angezeigt werden. Ein rein fiktionaler, ausgedachter Name, der vielleicht viele Zahlen hat oder vielleicht ein Name aus einer Serie ist; kurz: Ein Name, der nicht sein eigener ist und dies auch in alle Richtungen verkündet. Was könnte praktischer sein, um sich im unsicheren Internet seine Privatsphäre und eine totale Anonymität bewahren zu können?




Brainstormt man ein wenig, kommt man erst nur auf positive Argumente für Pseudonyme. Es ist anonym, man hat mehr Freiheiten, kann seine Persönlichkeit ausleben, muss seine Privatsphäre nicht aufgeben, wird nicht aufgrund seiner Namensherkunft direkt verurteilt.
  Doch kann diese totale Anonymität auch von Nachteil sein - wenn Beispielsweise der Nutzer hinter der Maske nichts Gutes im Sinn hat. Ich denke an Pädophile in Chats für Jugendliche. Oder an Händler illegaler Substanzen. Oder Nutzer des Darknets allgemein. Oder, oder, oder. Das Netz ist ein unsicherer Ort, und eine anonymisierende Maske schützt uns nicht vollständig davor, unser wahres Gesicht zu sehen. Wir brauchen noch immer Augenöffnungen zum sehen - und durch diese können wir auch gesehen werden.

Aber, um diesen Artikel nicht vollkommen zu dem einer Pessimistin verkommen zu lassen: Gefahren gibt es natürlich überall und immer. Besonders eben im Internet. Aber wenn man vernünftig mit seinen Daten und seinem echten Namen umgeht, droht weniger Gefahr, und sollte etwas geschehen, ist es zumindest nicht vollkommen selbst verschuldet.
  Denn sehr oft ist sein echter Name auch im Netz von Vorteil. Anonymität und Privatsphäre sind gut, aber nicht immer nötig.

Der echte Name kann das vermitteln, was ein falscher niemals könnte: Seriosität und Vertrauen. Tauscht man beispielsweise Mails mit Firmen, oder, wie ich, mit Verlagen und Autoren, ist der echte Name natürlich Pflicht (meiner Meinung nach). Nicht nur, weil man früher oder später seine Adresse herausgibt, sondern einfach weil das Gegenüber dann merkt: Dieser Person kann ich vertrauen, denn sie hat nichts zu verbergen.
  Oder Ernsthaftigkeit. Wie könnte man ernsthaft Verhandlungen mit einem Mickey-Unterstrich-72-Unterstrich-Herz führen?


Aus diesem Grund habe ich auch hier im Disclaimer meinen Namen stehen. So können mich Leute auf dieser seriösen Ebene anschreiben, die manchmal eben nötig ist. Mein Nickname, unter dem ich diesen Blog offiziell führe, ist "funne", aber das ist mein Standard-Nickname und wird es immer bleiben. Der Blog ist auf seine Weise anonym, aber eben nicht unseriös-anonym. Denn man soll irgendwie erkennen können, dass ein echter Mensch dahintersteht, der sich nicht hinter seiner Maske verkriecht, sondern jemand, der diese Maske gerne abnimmt, um sein Lächeln zeigen zu können.

Tweet: Wie sicher sind Pseudonyme im Netz wirklich? http://ctt.ec/R4mCK+ @funneswelt

Das Thema könnte man natürlich noch unendlich viel weiter spinnen und Themen wie facebook, Whisteblower, Autoren wie Stephen King und so weiter hineinbringen. Aber dann würde ich wahrscheinlich morgen noch hier sitzen.
Ich habe jedoch meine wesentlichen Gedanken hineingebracht und würde nun gerne von euch wissen:



Wo verwendet ihr euren echten Namen, und seht ihr eine Gefahr darin?

Hier geht es übrigens zu weiteren Artikeln dieses Webmaster-Fridays :)


LG, 
funne

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