Es ist ein wahnsinniger Trend im Moment: Auf konventionelle Shmapoos und Conditioner mit all ihren Silikonen, Parabenen und wasweißich zu verzichten und stattdessen auf natürliche Mittel zurückgreifen. Das kann Wascherde sein, Vulkanerde, Heilerde, Roggenmehl, Natron, oder Naturseifen. Als Spülung wird dann eine saure Rinse hinterhergekippt, entweder mit Zitronensaft oder mit Essig.
Ich bin natürlich direkt auf den Trend-Zug Richtung Versprechen zu gesundem Haar aufgesprungen und habe mir die Roggenmehl- und Apfelessig-Variante mal etwas genauer angeschaut. Oder anders gesagt: Ich habe sie ausprobiert, und fand sie super. Das war vor über drei Monaten.
Wieso Roggenmehl?
Ohne wissenschaftliches Blabla und Bla sage ich euch ganz unprofessionell die Vorteile, die bei mir persönlich hängengeblieben sind:
- Es ist super günstig. Ich bin noch immer bei meinem ersten Päckchen Mehl, und wie gesagt schon über drei Monate voll dabei
- Komplett plastikfreie Verpackung, komplett mikroplastikfreier Inhalt
- Shampooähnliche Konsistenz. Gut zugegeben es ist wesentlich schleimiger und schäumt weder noch duftet es, aber es kommt von den Ersatz-Produkten (außer feste Seifen natürlich) noch am ehesten an die Konsistenz von Shampoo heran
- Es ist komplett natürlich, von mir aus auch vegan, und das Beste: es wäscht! Und zwar perfekt
2 große Löffel Mehl und ca. 40ml Apfelessig |
Wie stelle ich aus dem Mehl das Shampoo her?
Ganz einfach. Wir machen einen Teig draus! Ich nehme für meine Haarlänge (etwas länger als schulterlang) zwei gehäufte Esslöffel Mehl. Es darf und muss am Ende mehr sein als ihr konventionelles Shampoo nehmen würdet, weil es nicht schäumt und sich nicht so gut verteilen lässt. Außerdem kann man es mit konventionellem Shampoo eigentlich schlecht vergleichen...
Dann gebt ihr so viel Wasser zum Mehl und rührt, bis ihr eine Konsistenz habt die ihr auf euren Kopf klatschen möchtet. Bei mir ist das jedes Mal eine etwas andere Konsistenz, muss ich ehrlich sein, aber meistens ist es noch sehr dickflüssig, damit es mir nicht davonläuft. Aber jeder wie er mag! Hauptsache es landet auf dem Kopf und lässt sich gut einmassieren.
Wichtig: Gut auswaschen! Ich verwende Typ 1150 und hatte noch NIE Mehlreste in den Haaren, obwohl ich nicht gerade wie verrückt auswasche, aber ich höre immer wieder dass Leute diese Methode aufgeben, weil sie am Ende Mehl in den Haaren haben das wie Schuppen aussieht. Aber das muss nicht sein.
Der Conditioner-Ersatz: Apfelessig
Apfelessig-Rinsen macht man meistens, wenn man ein Shampoo verwendet das den PH-Wert der Kopfhaut durcheinander bringt. Das macht Roggenmehl nicht, weswegen man gut darauf verzichten könnte (habe ich gehört). Aber natürlich werden die Haare dann nicht so, wie wir wollen: Weich und glatt. Denn das, davon könnte ich tagelang schwärmen, schafft Apfelessig in sekundenschnelle.
Ich mische meistens zwei Esslöffel Apfelessig (immer pi mal Daumen abgemessen) mit einem halben Liter Wasser. Nachdem ich das Roggenmehl ausgewaschen habe kippe ich mir die Rinse so über den Kopf, dass alle Haare etwas davon abbekommen. Etwas einmassieren, und das wars. Ihr werdet den Unterschied sofort merken!
Man kann die Spülung einwirken lassen und dann auswaschen, oder drinlassen. Ich lasse sie immer drin und habe das Gefühl, dass es dadurch effektiver ist. Der Geruch verfliegt auch ziemlich schnell.
Das Beste daran, außer dass es die Haare weich und geschmeidig macht und sie sich dadurch gut kämmen lassen: Es bringt die Haare wunderbar zum glänzen! Da schmieren wir uns seit Jahren irgendein reflektierendes Chemiezeug oder wasauchimmer auf den Kopf um glänzende Haare zu bekommen was meistens nicht einmal funktioniert, und dabei braucht es einfach nur ein bisschen Essig und Wasser dafür...
Jetzt das Wichtigste: Meine Meinung nach drei Monaten
Für mich sind Roggenmehl und Apfelessig eigentlich kein Test mehr. Ich habe mich glaube ich schon nach der ersten Wäsche dazu entschieden, das so lange weiter zu machen, bis mir etwas Besseres vor die Füße fällt. Und so zufrieden wie ich damit bin, ist das sehr unwahrscheinlich. Ich habe ein Mal eine Waschseife ausprobiert, und fand es ganz gut, bin danach aber wieder zum Roggenmehl gewechselt und habe wieder gemerkt, wie viel besser es ist.
Roggenmehl als Shampoo funktioniert bei mir hervorragend. Es ist günstig, gesund, und effektiv. Ich habe bemerkt, dass meine Haare minimal voluminöser und griffiger geworden sind. Ob sie gesünder sind als vorher kann ich bei bestem Willen nicht sagen, und die Zeit zwischen den Haarwäschen ist auch nicht länger geworden (nach wie vor an jedem vierten Tag). Für mich ist es also nicht unbedingt ein Wundermittel das meine Haare von kaputt und stumpf zu wunderbar gesund und kräftig gemacht hat, sondern einfach eine gesündere, natürlichere Alternative die mindestens so gut funktioniert wie konventionelle Chemie-Bomben aus dem DM.
Apfelessig dagegen war eine Revolution. Es ist auch natürlicher und gesünder als konventioneller Conditioner. Zudem macht es die Haare nicht nur genauso schön - sondern um Welten schöner! Die Haare glänzen und glänzen... Ich liebe es. Ich nehme das einfach mal als Fazit.
Probiert es aus, ihr habt nichts zu verlieren! Schreibt mir gerne in die Kommentare, welche Erfahrungen ihr mit Shampoo- und Conditioner-Ersatz gemacht habt :)
LG,
eure funne ♥
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