Dienstag, 17. Juni 2014

[Rezension] Anja Buchmann - Wanderer durch die Zeiten

ASIN: B00JY0P7DS
Verlag: neobooks
Seiten: 292
Preis: [ePub] 2,99€

weitere Bücher der Autorin:
Welten-Nebel-Tetralogie
Das Dunkel der Vergangenheit
Meiner Mutter Tränen
Durchs Raster gefallen
Chronistin der Götter



Inhalt:
Es ist ein ziemlicher Schock für Marie, als ihr eines Nachmittags im Park der Junge James begegnet und ihr auftischt, er sei Mitglied einer Bruderschaft von Zeitenwanderern und sei hier, um Marie zu rekrutieren, da sie ebenfalls die Fähigkeit des Zeitenwanderns beherrsche. Doch dann verliert James den Kontakt zur Bruderschaft, als der sogenannte Raum der Nichtzeit plötzlich durch eine undurchdringbare Barriere abgeschottet wird. Jemand hatte die Brüder eingesperrt. Doch wer? Marie entschließt sich sofort, James auf der Suche nach dem fremden Zeitenwanderer zu machen, der die Brüder eingeschlossen hat - bevor dieser Dinge in der Vergangenheit verändern kann…


Meine Meinung:
Gibt es ein komplizierteres Thema als „Zeit“, über das man ein Buch schreiben kann? Keiner hat die Geheimnisse von Raum und Zeit je vollkommen ergründen können. Es ist nichts, das ein menschlicher Horizont erfassen kann. Anja Buchmann jedoch hat versucht, ihre Version des Wanderns durch die Zeiten mithilfe eines Raums der Nichtzeit zu erklären, durch den man die gesamte Zeit und alle Geschehnisse der Geschichte im Blick hat und von dem aus man an jeden beliebigen Ort zu jeder beliebigen Zeit reisen kann. Gemeinsam mit vielen anderen Theorien über das Zeitreisen eine komplizierte Angelegenheit – eine, die meiner Meinung nach auch um einiges zu kompliziert rübergebracht worden ist. Ich habe mich zwar mühelos und wunderbar in das Buch einlesen können, da mir die Schreibweise sofort gefallen hat, doch schon bald bin ich auf einige Punkte gestoßen, die mir leider das Lesevergnügen ein wenig zunichte gemacht haben. Der größte Punkt ist eben dieses Komplizierte. Es wird unglaublich viel erklärt, ständig lernt der Leser neue Dinge über das Zeitreisen wenn die Hauptfiguren es gerade brauchen. Alles in allem sind die Erklärungen zwar in sich stimmig, allerdings finde ich es nicht sehr empfehlenswert, ein Buch so kompliziert zu machen. Meiner Meinung nach sind solche Bücher zum Vergnügen da, weshalb man sie eher einfach halten sollte.

Ein weiterer Punkt, den ich nur kurz anschneiden möchte, sind die Rechtschreibfehler. Davon gibt es hier leider einige. Sie stören, sind aber nicht weiter tragisch.

Der zweite große Punkt ist die Detailfreudigkeit… beziehungsweise die kaum vorhandene Detailfreudigkeit. Es fehlen detaillierte, lebendige Beschreibungen der Umwelt, der Personen, Dingen. Wetter, Adverben. Mir fehlt das Leben in diesem Buch. Die Schreibweise ist toll, das Thema ist toll, die Umsetzung auch relativ gut. Aber es ist grau und leblos, Handlung ist an Handlung gereiht als sei die Story das einzige, das in einem Buch zählt. Ich finde dieses Buch hat Potenzial dazu, eins dieser Bücher zu werden, die den Leser in eine fremde Welt entführen zu können. Doch dazu muss es so lebendig sein, dass man die Wirklichkeit vergisst. Hier ist es schade, denn ich würde wirklich gerne in Maries und James’ Welt eintauchen.

Ich kann nur sagen… eigentlich ein tolles Buch. Eine gute Idee, sympathische Charaktere, interessante Handlung, viel Spannung. Aber es fehlt das, was meiner Meinung nach ein richtig gutes Buch ausmacht.



Vielen Dank an Anja Buchmann für dieses Rezensionsexemplar!

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