Samstag, 21. Juni 2014

[Rezension] Diana Menschig: So finster, so kalt




ISBN: 978-3-426-51493-1
Verlag: Knaur
Seiten: 378
Preis: [TB] 8,99€
Leseprobe?

Weiteres von Diana Menschig:
Hüter der Worte




Was geschah wirklich im Knusperhäuschen?
Als Merle Hänssler nach dem Tod ihrer Großmutter in deren einsam gelegenes Haus im Schwarzwald zurückkehrt, findet sie im Nachlass ein altes Dokument. Darin berichtet ein gewisser Johannes, der Ende des 16. Jahrhunderts im Haus lebte, über merkwürdige Geschehnisse rund um seine Schwester Greta. Merle tut diese Geschichte zunächst als Aberglaube ab. Doch dann passieren im Dorf immer mehr unerklärliche Dinge: Kinder verschwinden, und auch das alte Haus selbst scheint ein seltsames Eigenleben zu entwickeln. Langsam, aber sicher beginnt Merle sich zu fragen, ob an Johannes’ Erzählung mehr dran ist, als sie wahrhaben wollte.

„Die Hexe ist tot!“, hörte Ronja ihren Freund Luke aufgeregt flüstern.

Schon immer war Oma Mago eine richtige Märchen-Omi gewesen, die in einem fast-richtigen Knusperhäuschen gewohnt und die besten Lebkuchen der Welt gebacken hat. Doch nun ist Mago tot – und Merle erbt das kleine Häuschen im Schwarzwald; gemeinsam mit einem Stapel geheimnisvoller Dokumente. In ihnen erzählt ein gewisser Hans vom Wald, vermutlich einer von Merles Vorfahren und auch ihr Namensgeber, von einem Dämonen in Mädchengestalt, das ihn vor vielen Jahren in den Wald gelockt und an das Häuschen gebannt hatte. Merle zweifelt aus berechtigten Gründen an der Wahrheit der Erzählung, doch die Neugier bleibt: Sie nimmt Kontakt mit Jakob Wolff auf, einem Märchenexperten. Doch bald ist sich Merle nicht mehr sicher, ob das eine gute Idee war… und plötzlich geschehen auch in der Gegenwart seltsame Dinge…


Meine Meinung:
„Hänsel und Gretel verliefen sich im Wald…“ Wer kennt es nicht, dieses deutsche Volkslied? Auf ihm und dem allseits bekannten Märchen „Hänsel und Gretel“ ist dieses Buch aufgebaut.
Die Idee der Märchenadaption finde ich eine echt tolle, die ich auch mehr oder weniger gut umgesetzt finde. Auch findet sich der Bezug zu mehreren anderen Märchen, woraus die Autorin quasi ein Rätselraten für den Leser gemacht hat. Zum Beispiel goldene Äpfel... was könnte das für ein Märchen sein?

Das Einzige, was mich sehr daran stört, ist, dass es letztendlich ziemlich fantasylastig beziehungsweise ein wenig übertrieben übernatürlich geworden ist.

Die Schreibweise finde ich sehr gut zu lesen; sie ist spannend und macht das Buch interessant. Auch die Charaktere sind toll – alle sehr sympathisch, bis auf Dr. Jakob Wolff. Dieser ist ziemlich verwirrend… was man sich eigentlich hätte sparen können, da das Buch auch ohne ihn verwirrend genug ist, da ich es wie gesagt übertrieben übernatürlich finde. Bei Jakobs Charakter fragt man sich, ob die Autorin überhaupt selbst gewusst hat, ob sie ihn gut oder böse machen wollte, oder ob sie ihn absichtlich so übermäßig zwiespältig geschrieben hat. Leider hat mir dieser Charakter so gar nicht gefallen.

Was mir dagegen sehr gut gefallen hat, ist das allgemeine Genre des Buches… eher horrormäßig, ein perfekter Hauch von Grusel, und ein Märchen… eine Mischung aus wolkig und steinig; ein Widerspruch in sich, aber eine interessante Grundlage für eine Geschichte!
Ebenso toll fand ich die Parallelgeschichte, die ab und zu aufgegriffen wurde: Auszüge aus den erwähnten Dokumenten, die Merle von ihrer Großmutter erbt.Sie werten das Buch aufgrund der Abwechslung extrem auf.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen… das Genre gefällt mir, die Schreibweise gefällt mir, die Charaktere sind großteils sympathisch und die Idee, die hinter dieser Geschichte steht, ist eine sehr gute. Da mich jedoch Jakob Wolff sehr stört und ich zwar etwas fantasymäßiges, aber nicht SO fantasymäßiges erwartet habe, gibt es einen Punkt Abzug von mir.

Allerdings eine klare Empfehlung für alle Grusel-Liebhaber mit Schwäche für Märchen!



Vielen Dank an den Knaur-Verlag für dieses Rezensionsexemplar!

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