Sonntag, 11. Dezember 2011

Rezension: Die Tür (die Damalstür) von Akif Pirincci


Klappentext:
Der einst gefeierte Maler Alfred Seichtem ist mit vierzig Jahren am Ende: seine Ehe ist geschieden, seine Kunst unverkäuflich. Doch da ergibt sich für ihn plötzlich die Möglichkeit, sein Leben noch einmal von vorn zu beginnen. Der Traum von einem Neuanfang verwandelt sich allerdings schon bald in einen höllischen Albtraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint...


Inhalt:
Alfred Seichtem ist Maler. Sein Spezialgebiet: Gemälde von toten Menschen, durch Unfälle bis zur Unkennlichkeit zerstört. Doch nun ist seine Kunst unverkäuflich, es finden sich keine Interessenten mehr, und seinen Unterstützer in Sachen Kunst hat er sich zum Feind gemacht. Seine Frau Ida hat sich von ihm getrennt, weil er ihren Sohn in dichtem Verkehrt aus den Augen gelassen hatte. Ein Zug hat ihn mitgenommen. Ali kam zu spät.

Doch als er nach einer Sauftour schwankend nach Hause kommt, sieht er eine Gasse, aus der seltsames fluoreszierendes Licht herauskommt. Er geht dorthin - und am Ende dieser Gasse ist ein Tor. Ein altes, schäbiges Gartentor. Ali geht hindurch und stellt erschrocken fest, dass er vor seinem Haus steht. Das Haus, in dem er früher, als er noch erfolgreich war, gewohnt hatte. Mit seiner über alles geliebten Frau Ida und seinem Sohn Patrick. Plötzlich biegt ein Auto um die Straßenecke - und Ali erkennt es nur zu genau. Es ist sein heiß geliebtes Auto von früher. Und wer sitzt darin? Alfred traut seinen Augen kaum: es sind er und Ida selbst, vor zehn Jahren!

Erschrocken stellt Ali fest, dass er seine Vergangenheit beobachtet, die junge Ida und den jungen Ali. Er geht durch die Tür zurück - zurück in die Zukunft. Dort holt er seine von ihm getrennte Frau Ida und geht mit ihr durch die Tür. Und sie hat eine Idee, von der Ali nicht gerade begeistert ist: sie will ihre jüngeren Ichs umbringen und an deren Platz treten. Dann wären sie wieder dort, wo sie am liebsten wären: am Anfang ihrer grßen Karriere. Ali springt darauf ein - und schon in der nächsten Nacht machen die Beiden sich auf den Weg, bewaffnet mit Küchenmessern. Eine blutige Jagd durch die Nacht beginnt.

Sie verbuddeln die Leichen ihrer jüngeren Ichs im Garten. Leider kommt in dem Moment einer der Möbelpacker und bringt eine vergessene Lampe zurück - und musste alles mit ansehen. Eiskalt rammt ihm die alte Ida eine Spitzhacke in den Kopf. Ihr Leben wird besser, sogar Ali bekommt wieder Lust aufs Malen - und hat sogar eine ideale Idee: ein zehn Gemälde umfassender Zyklus. Motiv: ein Mann, nach einer Sauftour auf dem Heimweg gestolpert, ein Zaunpfahl ist ihm durch den Gaumen bis ins Gehirn gerammt worden. Ali identifiziert sich an dieser Person - nach einem seiner Albträume.

Ihr Leben bleibt aber nicht für immer besser - denn der Polizist Kasimir Kreuzer junior ermittelt nun gegen Ali und Ida wegen Bibo, dem vermissten Möbelpacker. Noch dazu kommt, dass Hardy, sein ehemals bester Kumpel, auf einer Party im Garten rumbuddelt - und Bibos Fuß ausgräbt. Ali sieht sich gezwungen, ihn umzubringen. Doch er wird beobachtet - von einem Kumpel von Bibo, der ihm nachspioniert. Ali legt es so hin, dass es aussieht, als hätte Hardy den Kumpel von Bibo umgebracht und danach sich selbst. Sogar Kasimir Kreuzer glaubt nun an seine Unschuld.

Bald darauf muss Ali jedoch erfahren, dass er und Ida nicht die einzigen Menschen sind, die durch diese geheimnissvolle Tür getreten sind: es scheint die gesamte Straße davon betroffen zu sein. Und sein bester Nachbar, Anton Wachs, macht ihm klar, dass er immer eine Waffe mit sich tragen sollte. Denn als er die Vergangenheit betreten hatte, hatte sich wieder ein älteres Paar Ali und Ida ind er Zukunft gebildet. Und auch diese beiden werden irgendwann die Tür finden - und auf die selbe Idee kommen wie Ali und Ida davor...

Meine Meinung:
Um ehrlich zu sein, ich finde das Buch krank. Die Szene, wo die beiden ihre jüngeren Ichs umgebracht haben, war grauenvoll und blutig beschrieben. Vor allem aber, als Ida Bibo umgebracht hat. Ali dachte zuerst, ihm wächst ein Schnabel, bis er bemerkt hat, dass es eine Spitze der Spitzhacke war. Dann immer zwischendurch Alis verrückte Träume, wo er von einem tanzenden, stinkenden Dämon und dem Tod seines Sohnes träumt. Vor allem aber das Ende, wo das ganze, gesamte, kranke Buch als Komatraum dargestellt wird, in dem das alles gar nicht wirklich passiert war. Trotzdem hat mich das Buch extrem fasziniert und gefesselt.
Update: Ich denke es war gar nicht so schrecklich... aber es hatte durchaus seine gruseligen Stellen und die waren super. Es ist gerade fünf Jahre später und ich kenne das Buch immer noch genau und weiß, dass ich es niemals aus meinem Regal entfernen werde. Faszinierend und empfehlenswert!
PS: Die umstrittene Meinung des Autors ist mir egal... bei mir stand das Buch unabhängig davon im Fokus.


 

Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-47193-5
Preis: 2,25€
Seiten: 383
Leseprobe?

2 Kommentare:

  1. Das Bild ist doch vom Film, oder? wegen dem FSK - Zeichen da :D
    Aber hab das Buch auch noch mit dem selben Cover im Regal stehen...
    Ich hatte es mir mal für 2/3€ gekauft und ein bisschen drin gelesen... na ja, überzeugt hats mich nicht, vielleicht les ichs irgendwann mal...

    Liebe Grüße
    Sandra :-)

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  2. ja, das cover ist vom film =)
    ich würde es echt empfehlen, es zu lesen, denn der anfang ist wirklich etwas verwirrend und langweilig, aber dann wird's spannender ;)

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