Sonntag, 31. Mai 2015

[Rezension] Heinz G. Konsalik – Die Erbin



ISBN: 3-453-01415-4
Verlag: Heyne
Seiten: 320




Klappentext:
Begehrt und angefeindet, beneidet und verachtet, das ist Lyda Penopoulos, das reichste Mädchen der Welt. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie sein weltweites Handelsimperium geerbt und führt es erfolgreich fort. Lyda hat alles, was das Herz begehrt. Nur Liebe fehlt ihr. Bis sie den jungen Russen Boris Lobow trifft und ihn nach einer kurzen stürmischen Romanze heiratet. Sie weiß nicht, dass das, was sie für das größte Glück ihres Lebens hält, für ihren Mann zunächst nur ein Spiel im Auftrag des russischen Geheimdienstes ist. Der Einsatz: Liebe. Der Gewinn: Die größte Tankerflotte der Welt.

""Ich habe Angst", sagte sie und zog die Schultern zusammen."Angst? Wovor?""Unser Glück ist so groß. Das kann nicht gutgehen, Boris. Ich habe das immer erlebt: Je glücklicher die Penopoulos' waren, um so furchtbarer schlug nachher das Schicksal zu.""


Meine Meinung:
Ich habe dieses Buch in erster Linie mitgenommen, weil Konsalik so unglaublich viele Bücher geschrieben hat und ich dadurch automatisch davon ausgegangen bin, dass sie gut sind. Wenn es so ist, ist dieses Buch hier auf jeden Fall keins seiner Meisterwerke. Die Charaktere verhalten sich unrealistisch, allen voran Lydia Penopoulos selbst. Ihr Verhalten und ihre Liebe sind äußerst übertrieben. Schon beim zweiten Treffen heißt es "Ich liebe dich" und "Ich gebe alles auf für dich".

Ganz zu schweigen von einer Heirat nach.... einer Woche oder so? Außerdem habe ich selten einen so nervigen Charakter wie sie zu Gesicht bekommen. Sie ist nicht nur widersprüchlich sondern verhält sich unlogisch und... sie bringt einen zum rasen wenn mehr als ein Satz am Stück aus ihrem Mund kommt. Aber ehrlich gesagt, die anderen sind auch nicht besser. Sie sind nicht so nervig wie Lydia, aber unrealistisch-menschlich wie ich noch niemanden getroffen habe. Auch ewig lange Rückblenden, die überaus tragisch Lydias Verluste darstellen (sie sollen wohl Mitleid erregen damit wir ihr nerviges Naturell nicht mehr so anstößig finden) sind mehr als überdramatisiert. Das Buch besteht fast zur Hälfte aus Rückblenden, und ein Buch, das aus überdramatisierten Rückblenden besteht kann ich nicht ernst nehmen.

Die Darstellung des KGB ist ein Witz, mehr kann man nicht dazu sagen...
Gegen Ende ist das Buch sehr unvollständig (und wie das ganze Buch zuvor: unlogisch). Achtung Spoiler, falls ich euch aus irgendeinem Grund die Lust auf das Buch noch nicht versaut habe: Boris bricht den Auftrag ab und heiratet Lydia (irgendwas kann mit ihm nicht stimmen). Aber der KGB gibt einfach auf.. nachdem er über zehn Jahre an der Sache gearbeitet hat? Hm. Außerdem hat Boris ihre Familie auf dem Gewissen... und soweit ich es verstanden habe weiß sie es. Trotzdem heiratet sie ihn. Ich weiß nicht, ob ich das sehr kitschig oder sehr dämlich finden soll.

Ich weiß nicht... bin nicht sicher... aber vielleicht war es Lydia, die mir das Buch versaut hat. Vielleicht hätte ich es besser gefunden, wenn sie nicht so ein dummes, weinerliches, liebessüchtiges, anhängliches, nerviges (und angeblich perfekt für die Leitung eines Tankerflottenimperium geschaffenes...) Wesen wäre. Keine Ahnung. Das werde ich wohl nie herausfinden.

Habe ich mit dem falschen Buch angefangen oder ist Konsalik wirklich kein so guter Autor wie ich mir vorgestellt hatte? Ihr dürft mir gerne schreiben was ihr von ihm haltet :)  



1 Kommentar:

  1. Huhu!

    Ich glaube, Konsalik-Romane sind mit die häufigsten Bücher, die man am Flohmarkt findet ... Der Mann muss einmal unglaublich beliebt gewesen sein. Als ich mit meiner Schwester in einem Familienhotel in Salzburg Urlaub gemacht habe, habe ich einmal angefangen, einen zu lesen, aber das war nicht meins. Kann man sagen, dass der Autor nicht mehr zeitgemäß ist? Ich weiß nicht, ich kann mich nur noch erinnern, dass ich nach knapp 50 Seiten abgebrochen habe, weil ich überhaupt nicht in das Buch abtauchen konnte ...

    Liebe Grüße
    Luna

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